Seebestattung

Immer mehr Menschen wünschen sich die letzte Ruhe auf hoher See.

Der Seebestattung geht immer eine Einäscherung voraus. Eine spezielle Urne, mit der die Asche des Verstorbenen gefüllt wird, wird dann nach seemännischem Brauch außerhalb der Dreimeilenzone in Nordsee, Ostsee, Atlantik oder Mittelmeer beigesetzt.

Auf Wunsch können Angehörige dieser Zeremonie beiwohnen, sie kann aber auch ohne Begleitung erfolgen. In jedem Fall erhalten die Angehörigen einen Auszug aus dem Logbuch des Schiffes und eine Seekarte mit den Koordinaten des Beisetzungsortes.

Eine Verschmutzung der Gewässer ist nicht zu befürchten, da sich die Urne nach einem gewissen Zeitraum auflöst und die Asche freigibt.

Urnen

In unserem Ausstellungsraum haben Sie die Möglichkeit, nach ganz persönlichen Vorstellungen die Wahl einer Urne zu treffen. Wir beraten Sie gerne.

Auf See wurden bis ins frühe 20. Jahrhundert fast ausschließlich Personen bestattet, die an Bord verstarben und für die eine Beisetzung des Leichnams an Land nicht praktikabel erschien. Auch Seuchenschutzgründe spielten dabei eine Rolle. Historische Beispiele sind die Seebestattungen von Sir Francis Drake und James Cook. Nach Seeschlachten übergab man die Toten häufig dem Meer, und auch auf See gefundene Leichen von Opfern von Schiffsunglücken (etwa dem Untergang der RMS Titanic) wurden so bestattet. In Einzelfällen wurden – und werden nach wie vor – auch die Särge von an Land verstorbenen Seeleuten dem Meer übergeben, was besonders für Angehörige der Marine als eine ehrenvolle Form der Bestattung gilt und mit entsprechendem militärischen Zeremoniell vorgenommen wird.

Mit dem vermehrten Aufkommen der Feuerbestattung seit Anfang des 20. Jahrhunderts wandelte sich die Funktion der Seebestattung grundlegend, da diese Bestattungsform nun weiteren Kreisen der Bevölkerung zugänglich wurde und ihren Charakter als Notbestattung für auf See Verstorbene verlor.